Erfurt (dpa). Der Überfall auf eine Festgesellschaft in der Thüringer Gemeinde Ballstädt ist nach Angaben von Innenminister Jörg Geibert (CDU) von Rechtsextremen verübt worden. «Es ist eindeutig, dass aus dem rechten Bereich Gewalt ausgegangen ist», sagte Geibert in Erfurt. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten sich zunächst nicht festgelegt. Die vermummten Angreifer haben die Feiernden in der Nacht zum Sonntag überfallen und zehn Menschen brutal verprügelt.
Zwei der zehn Verletzten lagen nach Angaben der Erfurter Staatsanwaltschaft auch gestern noch im Krankenhaus. Nach Darstellung von Augenzeugen und dem Bürgerbündnis gegen Rechts in Ballstädt soll es sich um einen Überfall von rund 20 Rechtsextremen gehandelt haben. Bereits am Sonntag sei die Ermittlergruppe zur Aufklärung rechtsextremer Straftaten in Ballstädt gewesen, teilte Geibert mit. Zahlreiche Spuren seien gesichert worden. Einige Täter seien bekannt.
Nach Angaben der Erfurter Staatsanwaltschaft wird zurzeit gegen vier Verdächtige wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruchs ermittelt. Festnahmen habe es nicht gegeben, da kein dringender Tatverdacht bestehe, sagte Sprecher Hannes Grünseisen der dpa. Er sprach von Ermittlungen in alle Richtungen. Geibert warnte vor einer wachsenden Gewaltbereitschaft der rechten Szene in Thüringen. «Ich sehe das mit Besorgnis», sagte der Innenminister.
11.02.2014 Ta