Völklingen (dpa/lrs). Verpackt in grüne Plastikfolie lag das Kokain zwischen unreifen Bananen: Mitarbeiter eines Obst- und Gemüsemarkts im saarländischen Völklingen haben in Bananenkisten mehr als 300 Kilogramm der Droge entdeckt. Das aus Südamerika stammende Rauschgift sei am Montag sichergestellt worden, erklärte die Polizei. Es ist die größte bisher im Saarland entdeckte Kokain-Charge und bundesweit eine der größten der vergangenen Jahre. Der Marktwert wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt.
Die Ermittler prüfen jetzt, ob es sich um eine «Fehllieferung» handelt. «Wir ermitteln in alle Richtungen», sagte der Leiter des Rauschgiftdezernats des Landeskriminalamtes, Rüdiger Schuster. Weitere Angaben wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht machen. Wie das Kokain ins Saarland gelangen konnte, ist unklar. «Üblicherweise werden die Container bereits von den Schmugglern im Hafen umgeleitet», erklärte Schuster.
Große Häfen als Drogenumschlagsplätze
Laut eines Berichts der «Bild-Zeitung» entdeckten die Mitarbeiter in der Bananenreiferei des Marktes die Drogen durch Zufall. Die Bananenkisten kamen aus den Niederlanden und gingen vermutlich über den Hafen Antwerpen oder den in Rotterdam. Die Geschäftsführung des Völklinger Fruchtgroßhandels wollte keine Angaben zu dem Fund machen und verwies auf die Polizei.
Der Weg von Südamerika über die großen europäischen Häfen gilt als gängige Schmuggelroute. Eine Rekordmenge von 1,5 Tonnen Kokain wurde im April 2010 im Hamburger Hafen in einer Ladung Holzbriketts gefunden. Im Januar 2014 entdeckten Mitarbeiter in Aldi-Filialen in Berlin und Brandenburg 140 Kilogramm der Droge in Bananenkisten.
18.03.2015 Ta