Betrüger aus Brasilien „heimgeholt“

Hannover (dapd). Ein in Brasilien untergetauchten Betrüger aus Laatzen (Region Hannover) ist an die deutschen Behörden überstellt worden. Der ehemalige Geschäftsführer einer Schuldnerberatung war 2002 unter anderem wegen Betruges und Wucher zu einer 20-monatigen Haftstrafe verurteilt worden, die auf vier Jahre zur Bewährung ausgesetzt worden war. Als das Gericht die Bewährung widerrief, war er untergetaucht, wie die Polizei am Mittwoch in Hannover mitteilte.

Der 45-Jährige hatte verschiedene Steuervergehen begangen, sich bei einer Alkoholkontrolle mit einem gefälschten Diplomatenausweis ausgewiesen und damit gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen.

Zielfahnder aus Niedersachsen spürten den Mann schließlich auf, der daraufhin im November 2009 von der brasilianischen Polizei in Rio de Janeiro festgenommen worden war. Der 45-Jährige sitzt mittlerweile in Deutschland im Gefängnis. Staatsanwaltschaft und Gericht prüfen derzeit, ob seine Haftzeit auf seine bestehende Strafe angerechnet werden kann. Die Ehefrau des Mannes befindet sich noch in Brasilien. Sie will sich voraussichtlich einem Strafverfahren wegen Steuerdelikten in Deutschland stellen.

26.11.2010 dv