München (dpa). Der Klinik-Konzern Rhön soll jahrelang Putzkräfte ausgebeutet haben. Das gehe aus Untersuchungen des Zolls hervor, berichtet die «Süddeutsche Zeitung» heute. Demnach hätten zahlreiche Beschäftigte dem Zoll geschildert, dass sie unter Druck gesetzt worden seien, länger zu arbeiten als vereinbart. Für die Überstunden seien sie nicht bezahlt worden. Rhön soll damit den gesetzlichen Mindestlohn umgangen haben. Die Sozialversicherer verlangten Nachzahlungen von mehreren Millionen Euro. Der Konzern weist die Anschuldigungen laut «Süddeutscher Zeitung» zurück. Die Tarifverträge seien eingehalten worden.
Im September ist ein Ex-Manager der Rhön-Klinikum AG nach sechs Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Sozialversicherungsbeiträge nicht abgeführt und veruntreut zu haben. Es geht um eine Summe im zweistelligen Millionenbereich. Der Mann war bis Herbst 2011 Vorstandsmitglied bei Rhön und zugleich Geschäftsführerer mehrerer Reinigungsgesellschaften, die zu dem Krankenhauskonzern gehören.
Die Rhön-Klinikum AG führt vom fränkischen Bad Neustadt aus dutzende Kliniken. Ein Großteil davon soll an den Bad Homburger Fresenius-Konzern verkauft werden. Rhön machte 2012 einen Umsatz von fast 2,9 Milliarden Euro und beschäftigt 43.000 Mitarbeiter.
18.12.2013 Ta