Saarbrücken (dpa/lrs). Nach Bekanntwerden von Betrugsvorwürfen bei der Saar-Polizei nimmt die Staatsanwaltschaft Handys und Computer der Verdächtigen unter die Lupe. Gesucht werde nach Hinweisen darauf, ob Einsatzberichte und Dienstunfallberichte manipuliert worden seien, erläuterte ein Sprecher in Saarbrücken. Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte die elektronischen Geräte bei Durchsuchungen von Privatwohnungen und einer Polizeiinspektion in Saarbrücken.
Die Behörde ermittelt gegen einen vorzeitig pensionierten Polizisten wegen Betruges sowie zwei seiner früheren Vorgesetzten und zwei Streifenpolizisten wegen Verdachts der Beihilfe zum Betrug. Der inzwischen wegen Dienstunfähigkeit in den einstweiligen Ruhestand versetzte Kriminalkommissar soll eine Schlägerei mit jungen Männern als Dienstunfall reklamiert haben. Seine Kollegen sollen die jetzt von der Polizeiführung angezweifelte Version gestützt haben.
Der direkte Vorgesetzte des Hauptbeschuldigten sei von seinen Führungsaufgaben entbunden und in eine andere Dienststelle in Saarbrücken versetzt worden, gab ein Polizeisprecher an. Die Polizeiführung hat auch disziplinarrechtliche Schritte gegen die Beschuldigten angekündigt. Das Verfahren ruhe, bis die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abgeschlossen seien, sagte der Sprecher.
06.08.2015 Ta