Berlin/Wiesbaden (dv). Die Bande operierte in der Ukraine und exportierte nach Westeuropa. Jetzt sollte ein ganz großer Coup unter Dach und Fach gebracht werden. Ein hundert Millionen Dollar teures Bild wollten die Kriminellen in Berlin verhökern. Doch BKA und GSG9 machten den Plan zunichte. Vier Männer wurden in Deutschland festgenommen – zeitgleich schnappte die Falle für 20 Komplizen in der Ukraine zu.
Vor zwei Jahren war das Gemälde aus dem Museum für westeuropäische und orientalische Kunst“ in der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer gestohlen worden. Die Szene stand Kopf. «Der Judaskuss» von Caravaggio aus dem Rahmen geschnitten und geklaut! Ein Bild, das auf 100 Millionen Dollar geschätzt wird – zusammen gefaltet und weg geschafft! Zwei Jahre dauerten die Ermittlungen – dann endlich konnten GSG9 und BKA sowie die Kollegen in der Ukraine zuschlagen. Bei einem Treffen mit einem Kaufinteressenten wurden drei ukrainische und ein russischer Tatverdächtiger festgenommen.
Kunstverständige Diebe
Das Bild des italienischen Barock-Malers Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio (1571-1610), war am 30. Juli 2008 in Odessa gestohlen worden. Die Täter, die einer auf den Diebstahl von Kunstwerken spezialisierten Bande angehören, waren in der Nacht unbemerkt in das Museum eingedrungen und hatten das Gemälde in einer gezielten Aktion entwendet.
Nun nahmen BKA und Ermittler der ukrainischen Polizei die mutmaßlichen Täter am Übergabeort für das Gemälde in der Nähe der Messe Berlin fest. Ein Kunstsachverständiger bestätigte die Echtheit des Bildes.
Foto: BKA
29.06.2010 dv
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