Billigsärge teuer verkauft: Vorwürfe gegen Bestatter

Schwäbisch Hall (dpa/lsw). Rund einen Monat nach Bekanntwerden eines Bestattungsbetrugs in Schwäbisch Hall ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt gegen ein zweites Unternehmen in der Stadt. Es gebe Hinweise darauf, dass auch dieses Kunden betrogen und Leistungen falsch abgerechnet habe, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Schwäbisch Hall und bestätigte Medienberichte.

Unter anderem sollen Leichen nach der Trauerfeier einfach in billigere Särge umgebettet worden sein. Es liege eine entsprechende Anzeige vor. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. Eine direkte Verbindung zu dem anderen Betstatter gebe es nicht.

Der erste Fall, der Mitte Juli bekanntgeworden ist, beschäftigt inzwischen das Amtsgericht. Laut Anklage sollen die Verdächtigen Tote ohne Wissen der Hinterbliebenen nach der Trauerfeier in billige Pressspansärge gelegt und darin verbrannt haben. Abgerechnet worden seien jedoch die teureren Särge. Diese habe das Unternehmen später zum Teil noch weiterverkauft. Der Vorwurf lautet auf gewerbsmäßigen Betrug in 25 Fällen, teilte das Gericht auf Anfrage mit. Der Prozess soll am 9. Oktober beginnen.

13.08.2013 Ta