Erfurt/Weimar (dpa). Nach dem Angriff von Rechtsextremisten auf eine Maikundgebung der Gewerkschaften in Weimar wird gegen 27 Verdächtige aus vier Bundesländern ermittelt. Es handle sich um 22 Männer und 5 Frauen aus Sachsen, Brandenburg, Hessen und Thüringen, gab das Thüringer Innenministerium bekannt. Die 18 bis 35 Jahre alten Verdächtigen sind nach der vorläufigen Festnahme wieder auf freiem Fuß. Etwa 40 Extremisten stürmten die Kundgebung und verletzten drei
Menschen. Sie attackierten auch den SPD-Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider.
Laut Innenministerium stellte die Polizei Fahnen und Flyer mit Bezügen zur NPD-Jugendorganisation sicher. Ermittelt wird unter anderem wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung. Einige der Verdächtigen seien wegen derartiger Straftaten polizeibekannt, hieß es.
Die Angreifer stürmten die DGB-Maikundgebung auf dem Markt, als der SPD-Politiker Schneider gerade eine Rede halten wollte. Sie entrissen ihm das Mikrofon und skandierten rechte Parolen, bis die Veranstalter den Strom abstellten. Auch Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) wurde körperlich attackiert. Während des Überfalls hielten sich laut Stadtverwaltung 200 Menschen auf dem Markt auf, darunter Familien mit Kindern. Die Polizei stellte einige der Angreifer in einer nahe gelegenen Tiefgarage, offensichtlich bei ihren Fahrzeugen.
03.05.2015 Ta