Wolfsburg (dpa/lni). Ein Böllerwurf hat für einen Fußballfan aus Hannover ernste Folgen. Das Amtsgericht Wolfsburg verurteilte ihn gestern zu einer 14-monatigen Bewährungsstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz, wie ein Gerichtssprecher verkündete. Der 28-Jährige warf beim Bundesligaspiel des VfL Wolfsburg gegen Hannover 96 am 25. Januar 2014 einen Knallkörper neben sich. Bei der Explosion riss einem anderen 96-Anhänger das Trommelfell und er erlitt ein Knalltrauma. Er musste in einer Klinik behandelt werden.
Beim Prozess war das Opfer nicht anwesend. Es soll Wochen nach der Böllerattacke von fünf bis sechs Tätern angegriffen, verletzt und bedroht worden sein. Der Mann sei aufgefordert worden, die Strafanzeige wegen des Böllerwurfs zurückzunehmen, berichtete die Polizei damals. Ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung sei inzwischen eingestellt worden, gab ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover an. Es habe keinen hinreichenden Tatverdacht gegeben.
Der Böllerwerfer selbst wurde kurz nach seiner Tat per Videotechnik ermittelt. Der 28-Jährige muss nun neben der Bewährungsstrafe 800 Euro an die Opferhilfeorganisation Weißer Ring“ zahlen. Ein 55-jähriger Mittäter muss 400 Euro zahlen und wurde zu sieben Monaten auf Bewährung verurteilt. Er zündete den Böller an und stellte sich knapp zwei Monate nach dem Vorfall der Polizei. Die beiden Angeklagten hatten sich nach Angaben des Gerichtssprechers erst im Stadion in Wolfsburg kennengelernt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
03.03.2015 Ta
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