Potsdam (dpa/bb). Die Internetkriminalität hat im Vergleich zum Vorjahr stark zugenommen. Wie das Polizeipräsidium Potsdam jetzt bekanntgab, stieg die Zahl der Fälle im Jahr 2012 um 15,4 Prozent auf knapp 11.000 registrierte Straftaten im Vergleich zu 2011. 2008 wurden noch 5.924 Webattacken festgestellt. Seitdem haben vor allem die aus dem Ausland in Brandenburg verübten Cyberstraftaten zugenommen.
Inzwischen geht laut Polizeipräsidium jeder dritte Angriff von Rechnern außerhalb Deutschlands aus. Damit werde die Strafverfolgung für die märkischen Behörden zunehmend schwieriger, weil sie an Täter im Ausland nur schwer herankommen, erklärte Polizeisprecherin Anja Resmer. Zumeist werden Waren über das Internet bestellt, die geliefert, aber nicht bezahlt werden. Die Polizei beziffert den durch Internetkriminalität verursachten Schaden auf einen einstelligen Millionenbetrag.
Fachdienststellen eingerichtet
Ein weiterer Schwerpunkt ist etwa das Ausspähen von Bank- und Zahlungskartendaten sowie Zugänge zu anderen Online-Bezahldiensten. Zunehmend werden auch Beleidigungen in sozialen Netzwerken angezeigt. Ziel der «Cybermobbing»-Attacken sind immer wieder Jugendliche. Zahlen legte die Polizei dazu nicht vor.
Brandenburg hat laut Polizei auf die stark steigende Internetkriminalität reagiert: Es wurden Fachdienststellen eingerichtet, die sich auf die Bekämpfung der Internetkriminalität spezialisiert haben. Am Landeskriminalamt wurde 2012 außerdem die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime gegründet. Unternehmen und Behörden finden hier Hilfe, wenn ihre Server und Datenbanken von Hackern angegriffen worden oder sie Opfer von Computersabotage geworden sind.
03.02.2014 Ta