Neuruppin (dpa/bb). Nach dem Brand in einer Zelle der Justizvollzugsanstalt Neuruppin-Wulkow (JVA) sind zwei verletzte Häftlinge wieder ins Gefängnis zurückgekehrt. «Ihre Verletzungen haben sich als nicht so schwerwiegend herausgestellt», erklärte Anstaltsleiter Oliver Allolio. Sie wurden kurzzeitig wegen Rauchgasvergiftungen in einer Klinik behandelt. Bei einem dritten Häftling habe eine ambulante medizinische Versorgung ausgereicht.
Ein JVA-Psychologe hatte zuvor auf dem Nachhauseweg den Brand in einer Zelle eines 30-Jährigen bemerkt. «Der Mitarbeiter hat sofort umgedreht, sich einen Feuerlöscher genommen und vom geöffneten Zellenfenster im Erdgeschoss aus gelöscht», sagte Allolio. Andere Bedienstete reagierten ebenfalls und holten die anderen Gefangenen sofort aus dem Haus. Schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr war der Brand gelöscht. «Kompliment an die Bediensteten, die Räumung hat zügig und ohne Zwischenfälle geklappt», so der Anstaltsleiter. Es habe keine Fluchtmöglichkeit bestanden.
Allolio vermutet zudem, dass der 30-Jährige seine Zelle selbst angezündete. Die Kripo ermittelt wegen Verdachts der schweren Brandstiftung, teilte ein Polizeisprecher mit. Unterdessen sind die Insassen der oberen Etage des betroffenen Hafthauses wieder in ihre Zellen zurückgekehrt. Die 31 Gefangenen aus dem Erdgeschoss wurden auf andere Häuser in der JVA aufgeteilt. Ihr alter Zellentrakt muss nach Allolios Angaben erst saniert werden, bevor sie wieder zurückkehren können.
28.02.2016 Ta