Berlin (dpa). Die Bundeswehr bleibt in Deutschland im Visier politischer Extremisten. Bis Ende Juli zählte die Truppe in diesem Jahr zwölf Anschläge auf Fahrzeuge oder Gebäude, die allermeisten verübt von Linksextremisten, heißt es in der Antwort des Innenministeriums auf eine schriftliche Anfrage der Linkspartei. Über die Zahlen hat zuerst die «Bild»-Zeitung berichtet. In den vergangenen Jahren war die Zahl der Anschläge konstant geblieben.
Insgesamt habe es zwischen dem 1. Januar 2010 und dem 31. Juli 2013 91 Anschläge auf Einrichtungen oder Eigentum der Bundeswehr gegeben. In 83 Fällen ordnen die Sicherheitsbehörden die Taten dem linksextremen Milieu zu – nur 8 Fälle sind bislang bezüglich der politischen Motivation ungeklärt.
Feindbild Bundeswehr
Unter den Straftaten gegen die Truppe seien 69 Sachbeschädigungen, 14 Brandstiftungen und 8 gefährliche Eingriffe in den Straßen-, Bahn- oder Luftverkehr gewesen. Zuletzt haben Unbekannte in Havelberg in Sachsen-Anhalt Ende Juli 16 Bundeswehrfahrzeuge in der Kaserne angezündet, darunter auch Spezialfahrzeuge wie Radpanzer. Der Schaden beträgt rund zehn Millionen Euro.
Der Verteidigungsexperte der Grünen, Omid Nouripour, sagte der «Bild»: «Es ist unfassbar, wie die Bundeswehr zu einem Feindbild wird, obwohl doch die Politik die Entscheidung über Auslandseinsätze trifft. Wer Kritik an den Einsätzen üben will, sollte sich an die dafür Zuständigen wenden – das sind die Abgeordneten.»
18.08.2013 Ta