Berlin (dpa). Die bisher größte Cyberattacke auf den Bundestag dauert schon wesentlich länger als bisher bekannt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur haben die noch immer unbekannten Angreifer die betroffenen Parlamentscomputer wahrscheinlich schon vor etwa einem halben Jahr ins Visier genommen. Experten gehen davon aus, dass die Hacker den von ihnen eingesetzten Trojaner in mehreren Angriffswellen Stück für Stück wie ein Puzzle auf den betroffenen Computern zusammengesetzt haben. Entdeckt wurde der Angriff erst, als die Schadsoftware Anfang Mai in dem Netzwerk des Parlaments aktiv wurde.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat den Bundestag am 12. Mai auf die massive Hackerattacke aufmerksam gemacht. Damals habe man bemerkt, dass von Parlamentscomputern aus verdächtige Server angesteuert wurden, hieß es. Zunächst seien lediglich 15 von mehreren tausend Bundestagsrechnern angegriffen worden. Dabei hatten die Täter sich aber Administratorenzugriffsrechte verschafft, mit denen sie bis heute auf das gesamte Computernetz des Bundestages (Parlacom) zugreifen können.
19.06.2015 Ta