Berlin (dpa). Bei der jüngsten und bisher schwersten Cyberattacke auf den Bundestag ist es den Hackern gelungen, Daten zu stehlen. Es seien «mittlerweile vereinzelte Datenabflüsse festgestellt worden», gab ein Sprecher der Bundestagverwaltung gegenüber der Deutschen Presse-Agentur an. «Die betroffenen Büros sind informiert und Gegenmaßnahmen sind ergriffen worden.» Weitere Angaben zum Spähangriff wollte er nicht machen. Nach wie vor unklar ist, wer hinter der Attacke steht und ob die Sicherheitsexperten das Schadprogramm mittlerweile stoppen konnten.
Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass Bundestagscomputer Ziel einer bislang beispiellosen, mehrtägigen Attacke unbekannter Hacker geworden waren. Die Hacker haben Medienberichten zufolge die Computer einer Fraktion mit einem sogenannten Trojaner infiziert und sich so Zugang zu Administratorpasswörtern verschafft. Damit sei es ihnen gelungen, ins gesamte Bundestagsnetzwerk einzudringen. Auch Computer von Regierungsmitgliedern sind von dem Angriff betroffen.
Einwahlversuche auf dubiosen Computern
Einem «Spiegel»-Bericht zufolge verdichten sich Hinweise, dass die Spähaktion von einem Geheimdienst initiiert wurde. Demnach stellten Sicherheitsexperten Parallelen zu einem Cyberangriff auf deutsche Datenleitungen 2014 fest, hinter dem ebenfalls ein feindlicher Nachrichtendienst vermutet wird.
Erstmals fiel die aktuelle Attacke auf, als Anfang Mai zwei Bundestagsrechner versuchten, einen Server in Osteuropa anzuwählen, der als Plattform für Wirtschaftsspione und organisierte Kriminelle im Visier von Geheimdiensten steht.
30.05.2015 Ta