Gänse als Wächter für Haus und Hof einzusetzen, ist nichts Neues. Das wussten schon die Römer: 386 vor Christus bewachte das schnatternde Federvieh das Capitol mit Erfolg vor den Galliern. Vielleicht setzen deshalb noch heute viele Italiener auf die Gans als Wache. Zum Beispiel südlich von Neapel, auf italienischen Campingplätzen mit Familienbetrieb. Dort garantieren Gänsescharen diebstahlsfreie Zonen, wenn ihr Geschnatter auch so manchem Gast den Schlaf raubt…
Gänse sind die besseren Wachhunde
Gründe, weshalb bereits unsere Vorfahren diese Tiere als lebendige „Alarmanlagen“ bevorzugten, gibt es mehr als genug:
• Aufgrund ihres hoch entwickelten räumlichen Sehvermögens können Gänse einen beachtlichen Bereich der Umgebung beobachten.
• Nähert sich eine unbekannte Person, dann reagieren die Gänse sofort mit lautem Geschnatter, Droh- und Flügelgebärden.
• Von Fremden lassen sich diese scharfen Beobachter nur schwer bestechen.
• Im Gegensatz zu Wachhunden, die viel (teures) Futter verzehren, sind Gänse sparsamere Esser. Bevorzugte Kost: Küchen- und Gartenabfälle.
• Gänse muss man nicht Gassi führen.
Eine „ausgemusterte“ Gans kann immer noch in den Kochtopf wandern, ein alter Wachhund dagegen…
Legendäre Berühmtheit erlangte eine Gans durch den Verrat des Verstecks des geflohenen Sankt Martin: Dafür landete sie im Kochtopf – daher die Martinsgans, die bis heute auf den Speisekarten steht.