Jahrzehnte zurück, in die Anfänge der ZDF-Fahndungssendung, führt diese Podcast-Folge von „Aktenzeichen XY… Unvergessene Verbrechen“. Am Nachmittag des 20. März 1968 will sich der Solinger Zeitungsverleger Dr. Bernhard Boll in seinem Wochenendhaus in Ruhe auf einen Gesprächstermin mit Lokalpolitikern vorbereiten. Das Treffen ist für den Abend im Verlagshaus vorgesehen. Doch dort warten die Gäste sowie die beteiligten Zeitungsredakteure vergeblich auf den promovierten Verleger.
Sein Sohn, Bernhard Boll jun., macht sich schließlich auf den Weg in das nahegelegene Waldstück, in dem sich das Wochenendhaus befindet. Dort erlebt er eine böse Überraschung: Rauch dringt aus dem Haus. Und bevor er nach seinem Vater sehen kann, steht es in hellen Flammen. Er verständigt sofort Polizei und Feuerwehr. Doch sein Vater wird nicht wie zunächst vermutet im Haus gefunden, sondern draußen, in der Nähe des Hauses. Jemand hat ihn mit einer Axt erschlagen.
Verräterische Beute
In der 62. Folge des XY-Podcasts sprechen Rudi Cerne und Conny Neumeyer mit Peter Hohl. Er war erster Redakteur von Eduard Zimmermann für seine damals neue Sendung «Aktenzeichen XY… ungelöst». Der heute 83-Jährige erinnert sich noch gut an diesen Fall und gewährt interessante Einblicke hinter die Kulissen der Fahndungssendung. Und er erläutert, wieso ein Beutestück des Täters genau ins Sendekonzept passte. Dieses und weitere Ermittlungsergebnisse hatten sich in der Nacht nach der sechsten XY-Sendung am 7. Juni 1968 in kürzester Zeit wie ein Puzzle aneinandergefügt und am Morgen zur Festnahme des Täters geführt.
Außerdem im Interview: der Sohn des ermordeten Verlegers, Bernhard Boll jun. Er war damals – zwischen Abitur und Studium – Praktikant im Verlag seines Vaters. Unter anderem schildert er, wie er sich zunächst selbst die Schuld gab, dass er seinen Vater schutzlos in den Flammen zurücklassen musste, um Hilfe zu holen.
Fotos:
Symbolfoto (Feuer): Jacqueline Macou / Pixabay
XY-Szenenfoto: Securitel / ZDF
20.11.24 wel