Aschaffenburg (dpa/lhe/pol). Bei der Untersuchung zu einer Serie von manipulierten Autounfällen stößt die Kripo auf immer neue Verdächtige. Wie die Staatsanwaltschaft in Aschaffenburg bekanntgab, seien mittlerweile 85 Verdächtige ermittelt worden, im April war noch von 60 Beschuldigten die Rede.
Die Bande soll seit 2008 rund 200 Autounfälle vorgetäuscht haben, darunter auch einige in Hessen. Zuletzt wurden Haftbefehle gegen zwei Männer aus dem Raum Aschaffenburg erlassen. Nach zweijährigen Ermittlungen sind knapp die Hälfte der 85 mutmaßlichen Bandenmitglieder angeklagt oder verurteilt. Bei den Versicherungen soll die Bande mit den Unfällen in Unterfranken und Hessen etwa eine Million Euro abkassiert haben.
Ein Tipp war der Anfang vom Ende
Die Verdächtigen sollen sich gegenseitig in die Autos gefahren sein. In der Werkstatt eines Bandenmitglieds fälschten sie dann die Gutachten. «Es gab auch Fälle, wo völlig ahnungslose Personen in einen Unfall verwickelt wurden», sagt Polizeioberkommissar Michael Zimmer. Eine schwangere Frau musste nach einem Zusammenstoß zwei Tage im Krankenhaus behandelt werden.
Auf die Spur der gut organisierten Bande kamen die Ermittler durch einen anonymen Hinweis im Herbst 2013. Bereits im Sommer 2014 fand die erste Durchsuchungsaktion in 18 Objekten in Unterfranken und Frankfurt am Main statt, im April diesen Jahres erfolgte die zweite Razzia gegen die Bande.
Foto: Polizei Worms
23.09.2015 Ta