Stuttgart/Karlsruhe (dpa). 70 Jahre nach einem NS-Massaker in der Toskana könnte einer der Beschuldigten doch noch zur Rechenschaft gezogen werden. Das Oberlandesgericht Karlsruhe entschied laut einer Mitteilung, dass gegen einen damaligen Kompanieführer entgegen früherer Entscheidungen anderer Instanzen Anklage erhoben werden kann. Bei dem Verbrechen in dem Bergdorf Sant‘ Anna di Stazzema 1944 brachte die Waffen-SS 560 Menschen um.
«Das ist ein Riesenerfolg», sagte die Rechtsanwältin Gabriele Heinecke der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart zu der Entscheidung. Sie vertritt den Vorsitzenden der Organisation der Angehörigen und Überlebenden des Verbrechens, Enrico Pieri. Sie hoffe, dass jetzt unverzüglich Anklage gegen den 93-Jährigen erhoben werde, der jahrelang unbehelligt in Hamburg gelebt habe.
06.08.2014 Ta