Göttingen (dapd). Mehr als ein halbes Jahr nach dem Mord an zwei Jugendlichen im niedersächsischen Bodenfelde hat das Landgericht Göttingen den Täter zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Der 26-jährige Jan O. soll in die Psychiatrie eingewiesen werden, wie Richter Ralf Günther am Montag sagte. Anschließend solle er zudem in Sicherungsverwahrung.
Jan O. hatte zugegeben, die 14-jährige Nina und den 13 Jahre alten Tobias im November 2010 auf grausame Art ermordet zu haben. Der Fall sorgte seinerzeit bundesweit für Aufsehen.
Günther bezeichnete die Taten als einen «Exzess der Gewalt» und eine «schier unvorstellbare Dimension des Unrechts». O. habe nicht nur die beiden Jugendlichen grausam getötet, sondern auch Eltern die Kinder und Freunden die Freunde genommen.
Geständnis für Strafe entscheidend
Maßgeblich für den Schuldspruch war nach Darstellung Günthers das Geständnis des Täters. O. hatte zunächst schriftlich und in der Verhandlung auch mündlich die Morde gestanden und teils grausame Einzelheiten geschildert.
Mit seinem Urteil ging das Gericht über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus. Sie hatte wegen verminderter Schuldfähigkeit eine 15-jährige Haftstrafe, die Unterbringung in der Psychiatrie und anschließende Sicherheitsverwahrung gefordert. Die Verteidigung plädierte wegen des Geständnisses des Angeklagten für eine geringere Haftstrafe.
27.06.2011 dv