Berlin (dpa). Ein Autofahrer hat einen 16 Jahre alten Jungen in Berlin-Kreuzberg bei einem Streit aus nichtigem Anlass niedergestochen und lebensgefährlich verletzt. Das Opfer gehörte zu einer fünfköpfigen Gruppe von Austauschschülern aus Bolivien, die laut Polizei über den Jahreswechsel zu Besuch in Berlin waren.
Nach bisherigen Erkenntnissen entstand der Streit, weil der Jugendliche in der Schülergruppe die Straße am U-Bahnhof Hallesches Tor überqueren wollte. Ein Autofahrer fühlte sich am Weiterfahren gehindert, es kam zu einem Wortgefecht.
Wie die Berliner Polizei berichtete, stieg der Autofahrer – ein 25 bis 30 Jahre alter Mann – aus seinem Wagen aus, in dem auch drei Frauen saßen. Dann stach er den 16-Jährigen mit einem Messer nieder und fuhr zusammen mit seinen Begleiterinnen davon. Ein Polizeisprecher sprach von einem «sehr dramatischen Fall». Gestern Nachmittag hieß es, der Zustand des 16-Jährigen sei stabil.
Leider kein Einzelfall
Immer wieder kommt es im Straßenverkehr in Berlin zu Überreaktionen und Gewalttaten – auch aus nichtigen Gründen. Im November etwa wurde ein Autofahrer im Stadtteil Wedding brutal verprügelt, weil er nach Ansicht der Angreifer zu früh an einer Ampel angehalten hatte. Sie hatte von Gelb auf Rot geschaltet.
Im Falle der Messerattacke in Kreuzberg rief die Polizei die drei Frauen im Wagen des Messerstechers auf, sich bei der Polizei zu melden. Außerdem erhoffen sich die Ermittler Hinweise von Passanten.
03.01.2014 Ta