Karlsruhe (dapd). Bei den getöteten Tieren handelt es sich um sechs Walachenschafe, sechs Afrikanische Zwergziegen, acht Alpakas, vier Shetlandponys sowie zwei Sardische Zwergesel.
In einer spektakulären Rettungsaktion konnten die vier Elefanten und zwei Flusspferde aus dem Elefantenhaus in Sicherheit gebracht werden, auf das die Flammen übergriffen. Die Elefanten waren von bemerkenswerter Ruhe und Gelassenheit, obwohl sie voll im Rauch standen“, sagte der Leiter der Karlsruher Feuerwehr, Roland Goertz.
Ermittelt wird in „alle Richtungen“
Menschen wurden nicht verletzt. Der Sachschaden beträgt mehrere hunderttausend Euro. Die Brandursache ist noch unklar. Es werde „in alle Richtungen ermittelt“ – von einem technischen Defekt bis zur Brandstiftung. Gegen 4.00 Uhr waren Feuerwehr und Polizei durch zahlreiche Notrufe über den Brand informiert worden. Beim Eintreffen der ersten Kräfte standen die Holzunterkünfte des Streichelgeheges bereits voll in Flammen.
Durch starken Wind angefacht, breitete sich das Feuer rasch auch auf das angrenzende Elefantenhaus aus. Dort konnte der Bereich der Flusspferde von den mehr als 100 Feuerwehrleuten weitgehend vor den Flammen gerettet werden. Auch rund 70 Flamingos aus dem Elefantenhaus konnten ins Außengehege gebracht werden. Der Aufenthaltsbereich der Elefanten wurde allerdings stark in Mitleidenschaft gezogen.
Feuerteufel am Werk?
Der Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich (CDU) zeigte sich schockiert. Dies sei ein „herber Rückschlag“ für den Karlsruher Zoo. Erst kürzlich sei ein neues Zookonzept im Gemeinderat verabschiedet worden, „um den Karlsruher Zoo zum schönsten Zoo in Süddeutschland zu machen“, sagte der Oberbürgermeister.
Zoodirektorin Gisela von Hegel sagte angesichts der Brandruinen: „Ich bin geschockt. Wir müssen das erst langsam verarbeiten.“ Sie habe in den vergangenen 37 Jahren kein Feuer im Karlsruher Zoo erlebt. Den Bereich des Streichelzoos werde man nun „ein ganzes Jahr erstmal nicht wieder aufbauen“.
Auch Müllcontainer in Flammen
Die Kriminalpolizei hält eine Brandstiftung offenbar durchaus für denkbar. Geprüft wird etwa, „ob ein Zusammenhang mit dem zeitnahen Brand zweier Mülltonnen nur wenige hundert Meter vom Zoo entfernt besteht“. Denn gegen 04.26 Uhr hatten Passanten die Polizei informiert, dass in einem Hinterhof zwei große Wertstoffcontainer brennen würden. Die Feuerwehr konnte diese brennenden Tonnen zwar rasch löschen. Doch auch bei diesem Brand sei die Ursache unklar.
15.11.2010 dv
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