Lüneburg (ots). Mit einem wissenschaftlichen Blick ins Dunkelfeld“ sollen neue Erkenntnisse über die tatsächliche Kirminalitätslage gewonnen werden. Die kriminologische Forschungsstelle (KFS) des Landeskriminalamtes Niedersachsen führt ab diesem März eine sogenannte Dunkelfeldstudie in Niedersachsen durch. Die Erkenntnisse daraus sollen die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) um die Perspektive der Bevölkerung ergänzen und so ein deutlicheres Bild von der Kriminalitätslage im Land ermöglichen.
Die Erhebung ist in dieser Form bundesweit einzigartig und soll alle zwei Jahre wiederholt werden. „Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt uns an, was bei der Polizei an Straftaten bekannt geworden ist. Wir haben noch keine Erkenntnisse dazu, was nicht angezeigt wird und damit das Dunkelfeld der Kriminalität dargestellt. Das wollen wir ändern“, so Uwe Kolmey, Präsident des Landeskriminalamtes.
Forschung soll Praxis unterstützen bzw. verbessern
40.000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger über 16 Jahren werden in ca. 90 Kommunen angeschrieben und zunächst über eine bevorstehende Befragung informiert. Dann wird ein zehnseitiges Fragebogen mit 50 Fragen zu den Themenkomplexen Lebenssituation, Opfererfahrungen, Anzeigeverhalten, Kriminalitätsfurcht, Wahrnehmung und Bewertung der Polizeiarbeit und Erfahrungen mit und Auswirkungen von Partnergewalt versandt. Selbstverständlich ist die Befragung anonym und die Teilnahme freiwillig.
„Wir wollen eine Basis schaffen, um zielgenauere Präventionskonzepte zu erstellen, Maßnahmen zur Erhöhung der Anzeigebereitschaft zu initiieren, den Einsatz von personellen und sachlichen Ressourcen bei der Polizei zu verbessern und die Forschung als Indikator für die Wirkung polizeilicher Schwerpunktsetzungen zu nutzen“, so Hartmut Pfeiffer, Projektverantwortlicher und Leiter der Kriminologischen Forschung und Statistik im Landeskriminalamt Niedersachsen. Wissenschaftliche wie technische Unterstützung findet das LKA beim Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) und bei der Universität Hamburg.
Für Rückfragen oder nähere Informationen wird unter der Telefonnummer (0511) 26262-6565 eine Hotline eingerichtet.
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