Potsdam, 8. Juli 2015: Der sechsjährige Leon (Name geändert) verschwindet spurlos beim Spielen in der Nähe der elterlichen Wohnung. Die Polizei, Angehörige und Hunderte Freiwillige machen sich auf die Suche nach dem Jungen.
Tagelang durchkämmen sie Straßen, Parks und Wiesen. Sie durchsuchen Mülltonnen, Gullys, Schächte und Kleidercontainer. Mehr als 1.200 Nachbarn werden befragt. Über 100 einschlägig vorbestrafte Personen aus der Region Berlin-Brandenburg überprüft. 950 Hinweise aus der Bevölkerung werdem abgearbeitet. Alles ohne konkrete Ergebnisse. Lediglich eine Information zu einem dunklen Fahrzeug bietet einen Anhaltspunkt für die Suche nach dem Täter. Und dann erhält Leons Mutter einen anonymen Brief. Darin entschuldigt sich jemand für die Tat.
Knapp drei Monate später: Erneut verschwindet ein Junge. Der vierjährige Cerim (Name geändert) fällt in einem kurzen unbeaufsichtigten Moment auf dem Gelände einer Berliner Behörde einem Entführer in die Hände. Bilder einer Überwachungskamera zeigen den unbekannten Mann mit dem kleinen Kind an der Hand.
«Der Täter ist mein Sohn!»
Die Berliner Polizei fahndet daraufhin unter anderem bei «Aktenzeichen XY… ungelöst» nach dem Mann. Ende Oktober entdeckt auch eine Frau aus Brandenburg das Fahndungsfoto in ihrer Tageszeitung und erschrickt. Auf dem Foto erkennt sie ihren 32-jährigen Sohn. Sie verständigt die Polizei.
Zu Gast im Studio: Kriminalhauptkommissar Ulf Brünsing von der Polizei Potsdam. Er berichtet in der 56. Folge des XY-Podcasts von den verzweifelten Bemühungen der Brandenburger Polizei, den verschwundenen Leon zu finden und von der Zusammenarbeit mit den Berliner Kollegen, die im Fall Cerim ermittelt haben. Außerdem spricht Rechtsmediziner Sven Hartwig von der Berliner Charité über die Obduktion der beiden Kinder. Und schließlich kommt auch die Journalistin Verena Mayer zu Wort, die den Prozess vor dem Landgericht Potsdam verfolgt und darüber berichtet hat.
Symbolfoto: Pexels / Pixabay
28.08.24 wel