München (dapd). Für den Raubmord an dem Münchner Manager Dirk von Poschinger-Camphausen hat das Landgericht München die Höchststrafe verhängt. Der 41-jährige Angeklagte muss eine lebenslange Haftstrafe antreten und kann wegen der besonderen Schwere der Schuld nicht bereits nach 15 Jahren freigelassen werden.
Das Landgericht München zeigte sich überzeugt, dass Rainer H. am 14. Januar 2010 «eiskalt aus Habgier 13 Schüsse» auf sein Opfer abgegeben habe, um an den Oberklasse-Wagen des Managers zu kommen, den dieser für 54.000 Euro verkaufen wollte. Das Urteil lautete auf Mord und Raub mit Todesfolge.
Die Strafkammer unter Vorsitz des Richters Michael Höhne folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte Freispruch gefordert. Der Angeklagte nahm das Urteil ohne sichtbare Gefühlsregung auf.
Zu Prozessbeginn hatte der Elektroinstallateurmeister lediglich erklärt: «Ich bin unschuldig.» Laut Anklage hatte er schon seit Sommer 2008 geplant, einen beliebigen Anbieter eines teuren Autos umzubringen, um an das Fahrzeug zu kommen und es verkaufen zu können.
Richter Höhne sagte, die Kammer sei ohne jeglichen Zweifel von der Schuld des Angeklagten überzeugt. Die Qualität und die Vielzahl der Beweise zeige eindeutig, dass er den Manager umgebracht habe. Zum Zeitpunkt der Festnahme habe er die Fahrzeugpapiere und die Schlüssel des Autos bei sich gehabt. Zudem sei die Leiche des Managers im VW-Bus des Angeklagten gefunden worden. An der Kleidung des Getöteten sowie an seiner Aktentasche habe sich eindeutiges DNA-Material des Angeklagten gefunden, und auch die Spuren der E-Mail- und Telefonkommunikation führten eindeutig zu Rainer H., sagte Höhne.
25.03.2011 dv