Straubing (dpa/lby). Der flüchtige Mörder aus Bayern hält sich nach Justizangaben in Brasilien auf. Der verurteilte 34-Jährige habe dort Kontakt mit deutschen Beamten aufgenommen, sagte Klaus-Dieter Fiedler von der Staatsanwaltschaft Straubing heute. Darüber hatte bereits die «Bild»-Zeitung berichtet. Der Mann habe seine Unschuld beteuert. Gestellt habe er sich jedoch nicht.
Unklar sei weiterhin, wo genau sich der Flüchtige aufhalte. Zu den konkreten Maßnahmen wollte sich Fiedler aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern. Derzeit gebe es zwei Möglichkeiten: «Entweder er stellt sich freiwillig oder wir stellen ein Rechtshilfeersuchen», betonte Fiedler.
Der Mann ist im vergangenen Dezember in der Neuauflage eines Mordprozesses zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Nach Überzeugung des Landgerichts Regensburg hat er im Februar 2007 seinen Onkel getötet und die Leiche zwischen Strohballen in der Nähe des Straubinger Tierparks abgelegt.
Behörden hatten das Nachsehen
Das Oberlandesgericht Nürnberg hat einen Haftbefehl gegen den Mann im vergangenen März aufgehoben, bis der Bundesgerichtshof über die Revision entscheidet. Anfang August bestätigte die höchste Instanz das Urteil. Als aber Polizisten den Mann aus seiner Wohnung abholen wollten, war er verschwunden.
Der 34-Jährige hatte drei Tage vor der Staatsanwaltschaft von der Entscheidung erfahren. Diesen zeitlichen Vorsprung nutzte er zur Flucht.
29.08.2013 Ta aktualisiert: 17.45 Uhr