Marburg (dapd). Wegen versuchten Mordes und versuchten Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion ist ein Landwirt zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht Marburg sah es nach der Beweisaufnahme in dem Indizienprozess als erwiesen an, dass der 64-Jährige im März dieses Jahres ein Loch in die Gasleitung in seinem früheren Haus in Oberweimar gebohrt hatte.
«Das Entscheidende ist das Motiv», sagte der Vorsitzende Richter Carsten Paul der Nachrichtenagentur dapd. Am Tattag war der Hof des Landwirts zwangsversteigert worden.Das Anwesen sollte aber kein anderer bekommen. Das hatte der 64-Jährige gegenüber Zeugen geäußert.
Zudem habe es kein Indiz gegeben, das auf einen anderen Täter deutete, sagte Paul. Die Staatsanwaltschaft hatte sieben Jahre Haft beantragt, die Verteidigung Freispruch. Der Landwirt schwieg während der viertägigen Verhandlung.
Er wurde wegen versuchten Mordes verurteilt, weil er in Kauf genommen hatte, dass Menschen bei einer Gasexplosion sterben könnten.
29.09.2011 dv