Düsseldorf (dpa). Bei einer Razzia im sogenannten Maghreb-Viertel von Düsseldorf hat die Polizei fast 300 Nordafrikaner überprüft und 40 festgenommen. Bei 38 von ihnen bestehe der Verdacht des illegalen Aufenthalts, einer sei bereits zur Abschiebung ausgeschrieben, berichtete die Polizei. Ein weiterer wurde wegen des Verdachts der Hehlerei festgenommen.
Rund 300 Polizisten umstellten Samstagabend 18 Cafés, Spielcasinos und Shisha-Bars des bahnhofsnahen Viertels und überprüften in einer gut sechsstündigen Razzia 294 Menschen. Die auch als «Klein-Marokko» bekannte Gegend ist geprägt von nordafrikanischen Bewohnern, ihren Restaurants und Geschäften. Sie dient laut Polizei aber auch als Rückzugsraum für mutmaßliche Kriminelle, die in Verdacht stehen, Taschen- und Gepäckdiebstähle sowie Straßenraub- und Drogendelikte zu begehen. Neben Festnahmen wegen illegalen Aufenthalts gab es mehrere Anzeigen, vor allem wegen Drogendelikten. Mehrere gestohlene Mobiltelefone wurden entdeckt, teilten die Ermittler weiter mit.
Bei der Düsseldorfer Polizei läuft sein längerem ein Projekt namens «Casablanca», in dem diese Verhältnisse analysiert werden. Schon vor einem Jahr überprüfte die Düsseldorfer Polizei bei einer Großrazzia im selben Viertel viele Menschen und nahm etliche fest. Auch die jetzige Razzia sei schon im vergangenen Jahr geplant worden, betonte die Polizei. Sie habe nichts mit den Vorkommnissen in der Kölner Silvesternacht zu tun. «Gleichwohl rechnen wir mit Erkenntnissen, die die Ermittlungen vorantreiben könnten», erklärte der Einsatzleiter mit Blick auf die Arbeit der Kölner Kollegen.
18.01.2016 Ta