München (dpa). Bei einer Razzia gegen Passfälscher haben Polizisten in sieben europäischen Ländern 100 Tatverdächtige vorläufig festgenommen, darunter 4 in Deutschland. Wie das bayerische Landeskriminalamt heute berichtet, wurden gestern allein in Deutschland 37 Gebäude durchsucht. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt seit Anfang 2013 gegen die internationale Bande. Sie soll falsche Ausweise hergestellt oder sich verschafft haben, mit denen ein Aufenthaltsrecht in der Europäischen Union vorgetäuscht wird.
Den Ermittlungen zufolge haben ein 40-jähriger Moldawier und seine 34-jährige Ehefrau tschechische, rumänische und bulgarische Reisepässe und Führerscheine gefälscht. Zu einem Preis zwischen 250 und 1.500 Euro pro Dokument verschickten sie die Dokumente an verschiedene Empfänger in mehrere europäische Länder.
16 Anwesen wurden in Baden-Württemberg durchsucht, 13 in Nordrhein-Westfalen, jeweils drei in Niedersachsen und Berlin, jeweils eines in Hamburg und Bayern. Insgesamt waren 1.000 Ermittler im Einsatz. Auch in Spanien, Frankreich, Schweden, Griechenland, Portugal und Österreich gab es Durchsuchungen. Rund 1.000 Polizisten waren im Einsatz, darunter gut 200 in Deutschland.
10.09.2014 Ta