Heidenheim (dv). Die Ermittler zucken nur mit den Schultern. Nein, es gibt nichts Neues. Man tut, was man kann. Doch die Entführung der Bankiers-Ehefrau stellt auch die Experten für solche Fälle vor Rätsel. Als wahrscheinlich wird angenommen, dass es sich bei den Tätern nicht um Profis“ handelt: Das Opfer gehört nicht zum Kreis der sehr Wohlhabenden, von deren Angehörigen man die üblichen großen Summen fordern könnte. Also lautete die Forderung: 300.000 Euro – das ist vergleichsweise niedrig. Kommen die Entführer also aus einem der Familie Bögerl nahen Umfeld? Warum haben sie sich bei der Lösegeldübergabe nicht gerührt? Was ist der Grund dafür, dass sie seit fast zehn Tagen gar nichts mehr von sich hören lassen?
Fragen, die bei den Fahndungs-Fachleuten große Sorge verursachen.
Bis jetzt mehr als 1500 Hinweise
Bei der Polizei in Heidenheim sind im Fall der entführten Bankiersfrau am Wochenende weitere Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Mittlerweile summiert sich die Zahl der Meldungen seit der Entführung am 12. Mai auf mehr 1500, 300 mehr als am Freitag. 650 Hinweise seien als ernsthaft zu bewerten, erläutert ein Polizeisprecher.
Rund 80 Ermittler der Sonderkommission «Flagge» arbeiten mit Hochdruck an der Überprüfung der Spuren. Bis Samstagabend gab es allerdings keine Hinweise, «die eine intensivere Suche an einer bestimmten bezeichneten Stelle mit starken Kräften erforderlich gemacht hätten».
Die 54-jährige Maria Bögerl war am Mittwoch vor einer Woche aus ihrer Wohnung entführt worden. Kurz darauf erhielt ihr Mann, der Vorstandsvorsitzender einer örtlichen Bank ist, per Telefon eine hohe Lösegeldforderung. Bei dem Anruf konnte der Ehemann kurz mit seiner entführten Frau sprechen. Sie sagte ihm, dass sie sich in Lebensgefahr befinde. Die Entführer holten das Lösegeld nicht ab.
23.05.22010 dv
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