Falsche Identität: ETA-Terrorist arbeitete an Uni

Wiesbaden/Mannheim (dpa). Ein hochrangiger Funktionär der baskischen Untergrundorganisation ETA soll nach seiner Festnahme in Mannheim nach Frankreich ausgeliefert werden. Der 49-Jährige wurde nach rund zehnjähriger Flucht festgenommen. Ein Sprecher des hessischen Landeskriminalamts (LKA) in Wiesbaden sagte, da ein internationaler Haftbefehl vorliege, gelte die Überstellung an die französischen Behörden als sicher.

Der Mann wohnte zuletzt unter falschem Namen in Freiburg, arbeitete dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden zahlreiche Datenträger, gefälschte Ausweise und Bargeld in drei verschiedenen Währungen sichergestellt. Das Alter des Mannes geben die Behörden unterschiedlich an. Das hessische LKA geht davon aus, dass er 49 Jahre alt ist, laut baden-württembergischem LKA ist er 51 Jahre alt.

Der spanische Staatsangehörige hat laut Polizei Sprengstoffe für Anschläge der ETA hergestellt und beschafft. In Frankreich wurde er rechtskräftig wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und der Vorbereitung von Anschlägen verurteilt. Seit 2004 sei er auf der Flucht gewesen. Die ETA, die für einen unabhängigen Staat im Baskenland kämpft, hat im Januar ihre Abkehr von der Strategie des Terrors bekräftigt. Bei Anschlägen der Organisation sind über die Jahre mehr als 800 Menschen getötet worden.

02.11.2014 Ta