Berlin (dpa). Ein gelernter Krankenpfleger soll mindestens fünf Jahre lang ohne entsprechende Ausbildung als Arzt gearbeitet haben. Auf einem Kreuzfahrtschiff habe der mutmaßliche Hochstapler als Schiffsarzt eine Vielzahl von Passagieren und Bordmitgliedern behandelt, gab ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft an.
Der 40-jährige Verdächtige wurde zunächst am Flughafen Berlin-Tegel festgenommen und später verhaftet, wie die Polizei berichtet. Bereits seit Mittwoch lag ein Haftbefehl gegen den Mann vor.
Papiere waren gefälscht
Auf dem Schiff soll der mutmaßliche Betrüger seit vergangenem Jahr gearbeitet und dafür monatlich 7.500 Euro Gehalt von einer Reederei bezogen haben. Die Dokumente, die ihn als Arzt auswiesen, soll der Mann gefälscht haben. Er verfüge weder über eine Zulassung noch über entsprechende Qualifikationen, hieß es bei der Polizei. Wo er vor seiner Zeit als Schiffsarzt arbeitete, ist laut Staatsanwaltschaft unklar. Wie die Behörden auf den Mann aufmerksam wurden, wollte der Sprecher nicht verraten.
Das Kreuzfahrtunternehmen suspendierte den vermeintlichen Arzt nach eigenen Angaben, nachdem Staatsanwaltschaft und Ärztekammer es über den Fall informiert hatten. «Wir wurden von dem Mann umfassend getäuscht», erklärte ein Sprecher. Man unterstütze die Berliner Behörden bei ihren Ermittlungen. Mit Blick auf das Verfahren wollte die Firma keine weiteren Details nennen.
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06.12.2015 Ta