Wasbek/Hannover (dpa). Zwei tödliche Familientragödien haben sich gestern im Norden Deutschlands abgespielt. Auf einem Bauernhof in Schleswig-Holstein entdeckten Einsatzkräfte gestern Morgen zwei Leichen, wie die Polizei berichtet. Polizisten fanden zudem eine verletzte 45 Jahre alte Frau. Sie kam in ein Krankenhaus. Ihr 48 Jahre alter Ehemann und ein weiterer Mann wurden tot entdeckt. Im Einsatz waren auch Spezialkräfte der Polizei.
Die Ermittler vermuten, dass es sich bei der zweiten Leiche um den 22 Jahre alten Sohn des Paars handelt. Genaue Erkenntnisse soll die Obduktion des Leichnams in der Rechtsmedizin bringen. Mit einem Ergebnis wird frühestens heute im Lauf des Tages gerechnet. Die Polizei geht davon aus, dass bei den blutigen Geschehnissen auf dem Bauernhof in Wasbek mindestens eine Schusswaffe zum Einsatz kam. Die Beamten stellten mehrere Jagdwaffen sicher.
Polizei und Rettungsdienst waren in der Nacht gegen 2.30 Uhr zu dem Bauernhof gerufen worden. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Kiel haben die Ermittlungen aufgenommen. Zu den Hintergründen des Geschehens wollen Staatsanwaltschaft und Polizei aus Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte aller Betroffenen zunächst keine Angaben machen.
Hat die Frau ihre Familie und sich selbst getötet?
In Gleidingen bei Hannover wurde gestern Nachmittag ein 41 Jahre alter Familienvater von seinen Eltern in seinem Einfamilienhaus tot aufgefunden. Er war erstochen worden. Weil Frau und Kinder nicht vor Ort angetroffen wurden, fuhr die Polizei nach Hannover-Linden, etwa 20 Kilometer entfernt, zur zweiten Wohnung der Familie. Dort lagen die Leichen der 35-jährigen Ehefrau und der beiden Kinden im Alter von drei und neun Jahren. Wie sie ums Leben kamen, will die Polizei noch nicht bekanntgeben.
Die Polizei geht davon aus, dass die 35-Jährige zunächst die Kinder und dann sich selbst umgebracht hat. Zur Todesursache macht die Polizei keine Angaben. Ob die Frau möglicherweise auch ihren Mann getötet hat, steht noch nicht fest. Sowohl der Ablauf der Tat sowie deren Hintergründe sind noch unklar.
25.11.2015 Ta