Remchingen (dpa/lsw). Brandstifter haben das Feuer in der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Remchingen (Enzkreis) gelegt. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund wird nicht ausgeschlossen. Als Brandbeschleuniger hätten die Unbekannten Benzin benutzt. Das habe die Analyse von Brandschutt ergeben, gaben Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt. Die Täter seien durch ein Fenster auf der Rückseite des Gebäudes eingedrungen und hätten im Obergeschoss das Feuer gelegt. Tatverdächtige gebe es bisher nicht, die Polizei hat noch keinen «entscheidenden Ermittlungsansatz». In den vergangenen Wochen wurden bundesweit Flüchtlingsunterkünfte in Brand gesetzt, etwa in Reichertshofen (Bayern) und Lübeck.
Der Verdacht gegen einen Jugendlichen aus Remchingen hat sich gestern nach einer Polizeibefragung nicht erhärtet. Auch in anderen Stadtteilen hat die Polizei mit Jugendlichen über die Brandnacht gesprochen. Nachdem Beamte das gesamte Industriegebiet rund um die Unterkunft ohne Ergebnis abgesucht haben, blieb auch die Suche nach Hinweisen entlang des Flusses Pfinz erfolglos.
Der Brand in dem früheren Vereinsheim fiel einem Autofahrer in der Nacht zum vergangenen Samstag von der nahen Bundesstraße 10 auf. Bis die Feuerwehr kam, waren schon zwei Stockwerke und das Dach ausgebrannt. Vermutlich muss das Gebäude jetzt abgerissen werden. Der Schaden beträgt etwa 70.000 Euro. Dem Integrationsministerium zufolge war es der erste Fall dieser Art im Südwesten.
25.07.2015 Ta