Mannheim (dpa). Nach Millionenverlusten der Stadt Pforzheim bei riskanten Finanzgeschäften sind zwei Mitarbeiter einer US-Investmentbank wegen Beihilfe zur schweren Untreue angeklagt worden. Wie die Staatsanwaltschaft Mannheim bekanntgab, sollen die beiden der Stadt von 2006 bis 2008 sogenannte Swaps verkauft haben. Das sind Wertpapiere, die auf eine bestimmte Zinsentwicklung spekulieren.
Die Stadt versuchte damals auf diese Weise, bereits aufgelaufene Spekulationsverluste über 20 Millionen Euro auszugleichen, die bei ähnlichen Geschäften mit der Deutschen Bank angefallen waren. Dabei soll ein gesetzliches Spekulationsverbot für Gemeinden solchen Finanzgeschäften eigentlich einen Riegel vorschieben. Den Investmentbankern wird vorgeworden, den Gemeinderat unzutreffend über die Risiken der Geschäfte informiert zu haben.
Zahlreiche Unternehmen und auch Kommunen in Deutschland wollten in der Vergangenheit durch Zinswetten ihre Schuldenberge verkleinern, was oft zu Verlusten in Millionenhöhe führte. Vor diesen riskanten Wetten auf die zukünftige Zinsentwicklung warnen Rechnungshöfe von Bund und Ländern.
10.02.2015 Ta