Hannover (dpa). Einen Monat nach Bekanntwerden von Foltervorwürfen gegen einen Bundespolizisten aus Hannover hat einer der betroffenen Flüchtlinge die Anschuldigungen bestätigt. Es sei gelungen, den Marokkaner ausfindig zu machen und zu befragen, gab Oberstaatsanwalt Thomas Klinge bekannt. Einzelheiten zu der Aussage des jungen Mannes konnte er unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht machen.
Ein 39 Jahre alter Polizist steht in Verdacht, in mindestens zwei Fällen Männer aus Afghanistan und Marokko auf der Wache im Hauptbahnhof gedemütigt und geschlagen zu haben. Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt unter anderem wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt. Zwei Zeugen haben gegen den Mann Anzeige erstattet und der Staatsanwaltschaft eine umfangreiche Aktensammlung mit Fotos und Kurznachrichten vorgelegt, die die Misshandlungen beweisen sollen.
Der Flüchtling aus Afghanistan habe noch nicht ausfindig gemacht werden können, erklärte Klinge. Geprüft werde immer noch, ob weitere Polizeibeamte von den Misshandlungen gewusst hätten.
16.06.2015 Ta