(XY-Sendung vom 26. März)
Eines Tages verschwindet Phoonsuk Düstersiek. Bei ihren Ermittlungen stößt die Polizei schnell auf mehrere Motive für ein mögliches Verbrechen. Doch handfeste Beweise gibt es nicht – und auch keine Leiche. Was ist mit der Vermissten geschehen?
XY-Szenenfoto
Phoonsuk Düstersiek stammt aus Thailand und lebt im Kreis Lippe in NRW. Sie ist verheiratet und betreibt seit vielen Jahren einen „mobilen Erotikservice“. Dabei bereist sie verschiedene Städte in ganz Deutschland. In jeder Stadt hält sie sich etwa eine Woche lang auf. Maximal drei Stationen fährt sie üblicherweise pro Tour ab. Vor Ort bucht sie eine sogenannte Termin- oder Modell-Wohnung – Apartments, die speziell an Prostituierte vermietet werden und entsprechend ausgestattet sind. Sie inseriert in Zeitungen und im Internet und bietet dort ihren Service an.
Vermisst: Phoonsuk Düstersiek
Doppelleben
Phoonsuk Düstersiek lebt ein Leben voller Geheimnisse. Denn ihr Ehemann weiß nichts von ihrer Tätigkeit als Prostituierte. Sie hat neben ihrem Gatten zudem mehrere Lebenspartner, zu denen sie bereits seit vielen Jahren langfristige Beziehungen pflegt. Auch von ihrem Drogenkonsum weiß kaum jemand. Bei den Ermittlungen stößt die Polizei schnell auf viele mögliche Motive für ein Verbrechen: Eifersucht, Geld, Drogen, Spiel- oder Wettschulden; auch eine sexuell motivierte Tat ist denkbar.
Vom 11. bis 19. Januar 2020 mietet sich Phoonsuk Düstersiek in eine Modell-Wohnung in Stralsund ein. Am 15. Januar hat sie letztmalig Kontakt zu ihrem Ehemann. Das letzte Lebenszeichen stammt vom Donnerstag, 16. Januar 2020. Drei Tage später lässt der Vermieter die Wohnungstür durch Polizei und Feuerwehr öffnen.
Von der Terminwohnung in Stralsund verfolgten Mantrailer-Hunde die Spur der Frau bis auf die Insel Rügen.
Anzeichen für ein Verbrechen
Dort offenbart sich ein seltsames Bild. Das gesamte Apartment wirkt, als ob seine Bewohnerin es nur kurz verlassen habe. In der Pfanne liegt ein fertig gebratenes Fischfilet, Getränke stehen auf dem Tisch. Das Licht brennt in der gesamten Wohnung. Das Handy-Ladekabel steckt noch in der Dose.
Doch die Ermittler finden auch Blutspuren auf dem Bett, die später eindeutig Phoonsuk Düstersiek zugeordnet werden können. Laken sowie Bettbezüge fehlen. Außerdem sind persönliche Dokumente, Geldbörse, Notizbuch mit Adressen und Kontakten sowie ihre beiden Handys und vermutlich mindestens 5.000 Euro Bargeld verschwunden. Eine Funkzellen-Auswertung ergibt: Beide Handys wurden am 16. Januar 2020 um 22.36 Uhr ausgeschaltet.
Tattoos auf der linken Schulter der Vermissten
Personenbeschreibung (2020):
Phoonsuk Düstersiek war bei ihrem Verschwinden 57 Jahre alt, 1,59 m groß, etwa 47 Kilogramm schwer, lange, dunkle Haare, braune Augen.
Auffällig: zwei Tattoos auf einer Schulter, die sakralen buddhistischen Zeichen „Sak Yant“ bzw. „Hah Taew“.
Wichtige Örtlichkeiten:
Phoonsuk Düstersiek verschwand aus der Terminwohnung in der Sackgasse 13 in Stralsund. Mantrailer-Hunde führten die Polizei später auf die nahe Insel Rügen. Dort endete ihre Geruchsspur.
Fragen nach Zeugen:
- Was ist am Abend des 16. Januar 2020 in der Terminwohnung von Phoonsuk Düstersiek geschehen?
- Wer kann Angaben zum Verbleib der Vermissten machen?
- Wer hat in Stralsund oder auf der Insel Rügen Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Phoonsuk Düstersiek zusammenhängen könnten?
Zuständig: Kripo Anklam/Polizei Stralsund, Telefon: 03831 / 28 30 414
(ab 27. März: 03971 / 25 10)