Hannover (dpa). Bundespolizisten haben bei einer Grenzkontrolle in Bayern erneut einen mutmaßlichen somalischen Piraten gefasst. Der Somalier sei bei der Einreise aus Italien mit einem gefälschtenitalienischen Pass aufgefallen und über seine Fingerabdrücke identifiziert worden, gab das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) bekannt. Der Mann war demnach vor fünf Jahren an einem Überfall auf den Tanker «Marida Marguerite» beteiligt.
Der Somalier ist demnach bereits der vierte mutmaßliche Tatbeteiligte, der gefasst wurde. Wie zwei anderen der Piraten soll ihm in Deutschland der Prozess gemacht werden. Die beiden anderen Männer wurden zu elf und zwölf Jahren Haft verurteilt. Sie waren ebenfalls nach der Einreise nach Deutschland überführt worden. Ein Rädelsführer erhielt in den USA eine mehrfach lebenslängliche Haftstrafe.
Im Mai 2010 wurde die «Marida Marguerite», ein Tanker einer emsländischen Reederei, 100 Seemeilen südlich von Oman von einem Überfallkommando gekapert worden. Die 22 Mitglieder der Besatzung blieben acht Monate lang in der Hand der Geiselnehmer. Das Schiff wurde erst freigegeben, nachdem ein Lösegeld von mehreren Millionen Dollar über dem Schiff abgeworfen wurde. Niedersächsische LKA-Experten sicherten anschließend Spuren auf dem Schiff.
21.03.2015 Ta