Sankt Augustin (dpa) – Die Bundespolizei hat eine Schleuserbande ausgehoben. Die Bande soll Iraker nach Deutschland geschmuggelt haben, indem sie humanitäre Notfälle vortäuschte. Dazu bediente sie sich vermutlich gefälschter medizinischer Atteste. Diese Atteste seien von einem Mittelsmann in polnischen Kliniken vorgelegt worden, teilten die Bundespolizei in Sankt Augustin und die Staatsanwaltschaft Essen heute mit. So erhielten die Iraker polnische Schengen-Visa, mit denen sie nach Deutschland einreisen konnten. Dort hätten sie dann Asylanträge gestellt. Dafür hätten sie den Schleusern bis zu 10.000 Euro gezahlt.
Im Zuge der Ermittlungen wurde gestern ein Verdächtiger verhaftet. Ein zweiter Haftbefehl konnte nicht vollstreckt werden. Außerdem durchsuchte die Polizei vier Wohnungen. Dabei stellte sie unter anderem Visa-Unterlagen, Krankenversicherungskarten, zwei Fahrzeuge und 10 000 Euro Bargeld sicher.
02.08.2017 wel