München (dpa). Ein illegaler Einwanderer aus dem Kosovo hat heute auf dem Flug von München nach Budapest eine Stewardess als Geisel genommen und verletzt. Das Flugzeug der Lufthansa musste umdrehen und zum Flughafen zurückkehren, wie die Polizei weiter berichtete. Demnach hat der 28 Jahre alte Mann die 50-jährige Flugbegleiterin kurz nach dem Start mit einer abgebrochenen Rasierklinge bedroht und in seine Gewalt gebracht. «Nachdem das Flugzeug in der Luft war, gab es einen Konflikt zwischen dem Täter und den Flugbegleiterinnen», sagte ein Polizeisprecher. Der Pilot kehrte darum zum Flughafen zurück. Alle 76 Passagiere konnten die Maschine verlassen, zurück blieben nur der 28-Jährige und die Stewardess.
Mit Hilfe eines Dolmetschers habe die Polizei dann Kontakt zu dem Mann aufgenommen, sagte der Sprecher. Es sei dann gelungen, den Mann widerstandslos festzunehmen. «Es gab keine Erstürmung des Flugzeugs», betonte der Polizeisprecher – auch wenn es anderslautende Medienberichte gegeben habe. Ein Spezialeinsatzkommando war zwar angefordert, musste aber nicht mehr eingesetzt werden. Drei Flugbegleiterinnen wurden verletzt. Eine erlitt eine Schnittwunde an der Hand, eine zweite Prellungen, eine dritte einen Schock.
Der 28-Jährige befindet sich nach Polizeiangaben in einem Asylverfahren in Ungarn und war illegal nach Deutschland eingereist. Die vergangenen vier Wochen hat er in Passau in Abschiebehaft verbracht. Beamte der Bundespolizei hätten ihn zum Flugzeug begleitet, aber keine Veranlassung gesehen, mit einzusteigen, sagte der Polizeisprecher. Wie es dem Mann gelang, die Klinge mit an Bord zu nehmen, ist unklar. Er kam in Polizeigewahrsam.
01.04.2014 Ta