Heroldsbach (dv) Das war nicht nur heiße Luft in der Räucherkammer. Im oberfränkischen Heroldsbach hat es einen Nachbarschaftsstreit der besonderen Sorte gegeben. Es ging heiß her, weil es um die Wurst ging.
Heroldsbach ist an und für sich ein frommer Flecken Deutschland – dorthin pilgern sogar die Gläubigen. Doch diesmal war es gar nicht gut ums christliche Gebaren im Dorf bestellt. Und das kam so.
Ein ortsansässiger Hobby-Metzger war dabei, Wurstwaren in seiner Garage zu räuchern. Das stieg dem Nachbarn in die Nase – er konnte der Verlockung nicht widerstehen, stahl sich in die Räucherkammer“ und nahm eine Kostprobe.
Dabei ertappte ihn der „Wurstfabrikant“ (seine Spezialität sollen Schweinernes aus dem Rauch, hausgemachte Bratwürst‘ und Schinken mit Wacholder sein). In seiner Erbitterung ging er auf den Eindringling los und verwickelte ihn in eine emsige Rangelei – in deren Verlauf griff er sich ein Einweckglas (besonders passend für Rot- und Leberwurst, die man in Heroldsbach ohne Majoran komponiert) und zog es dem g’schleckigen Nachbarn über den Kopf.
Folge: Die zwei 64-jährigen Franken mussten mit brummenden Sturschädeln – aber ansonsten nicht ernsthaft verletzt – ins Krankenhaus. Und die Polizei nahm den Vorfall – mit leichtem Schmunzeln – zu Protokoll.
Da Heroldsbach nicht nur ein friedlicher, sondern auch ein feierfreudiger Ort ist, bleibt zu hoffen, dass den Streithähnen bei der nächsten Kerwa das Tête à Tête in der Garage eh schon wieder wurscht ist.
06.06.2010 dv
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