Hildesheim (dapd). Der mutmaßliche Mörder der 23-jährigen Melanie aus Peine hat am Montag zum Auftakt seines Prozesses ein Geständnis abgelegt. Der 27-jährige Mann räumte vor dem Landgericht Hildesheim ein, die junge Frau mit Messerstichen in den Hals getötet und sich danach an der Toten vergangen zu haben. Er gab auch zu, sein Opfer über das Internet kennengelernt und sich dabei als Frau namens «Sarah» ausgegeben zu haben. Er verabredete schließlich ein Treffen, bei dem es zu der Bluttat kam.
Das Geständnis von Benjamin F. ließ allerdings vieles im Unklaren. Der Angeklagte sprach, den Blick meist gesenkt, mit leiser oft undeutlicher Stimme von der Tatnacht. Er verstrickte sich oft in Widersprüche und antwortete häufig nur kurz. Der Vorsitzende Richter Ulrich Pohl fragte immer wieder nach. Erst dann gab der 27-Jährige zu, sich an der Toten vergangen zu haben.
Benjamin F. lebte nach eigenen Angaben von Hartz IV. In seiner Wohnung war der Strom wegen unbezahlter Rechnungen abgestellt. Im Internet chattete er von einem Kellerraum aus, weil er dort den Strom für seinen Laptop abzapfen konnte. Am Tag vor dem Mord habe er durch einen Vaterschaftstest erfahren, dass er einen unehelichen Sohn habe, sagte er. Die Mutter habe einen Kontakt zwischen Vater und Kind abgelehnt. Dies habe ihn wütend gemacht, erklärte er.
21.02.2011 dv