Hohenleuben (dpa/th). In der Ostthüringer Justizvollzugsanstalt Hohenleuben sind neun Häftlinge in den Hungerstreik getreten. Die Männer im Alter von 27 bis 41 Jahren nähmen seit Freitag kein Essen zu sich, teilte der Sprecher des Justizministeriums, Oliver Will, in Erfurt mit. Allerdings gebe es keinen gemeinsamen Forderungskatalog, sondern verschiedene Gründe für die Essensverweigerung. Diese reichen laut des Sprechers vom Ärger über die Verpflegung bis zur Unzufriedenheit mit der sozialen Betreuung.
Die Hungerstreikenden sind den Angaben zufolge zumeist russische Staatsangehörige. Die Männer sitzen unter anderem wegen Drogenmissbrauchs und Bandendiebstahls ein.
Das Gefängnis in Hohenleuben, in dem sich noch bis zu sechs Häftlinge eine Zelle teilen müssen, gilt als veraltet. Es soll nach der Errichtung einer neuen Haftanstalt im sächsischen Zwickau geschlossen werden. Derzeit sind in Hohenleuben rund 270 Männer inhaftiert. Thüringen und Sachsen planen zurzeit den Bau eines gemeinsamen Gefängnisses mit insgesamt 820 Plätzen, von denen 370 thüringischen Inhaftierten vorbehalten sind. Mit der Fertigstellung wird nach 2017 gerechnet.
29.03.2015 Ta