Hamburg/Potsdam (dpa). Der Anwalt der drei geflohenen Jungen aus einem der umstrittenen Kinder- und Jugendheime der Haasenburg GmbH in Brandenburg hat schwere Vorwürfe gegen den Betreiber erhoben. «Es gab eine Vielzahl von Gewalttaten, Fixierungen am Boden – und vor allem Demütigungen», sagte der Hamburger Familienrechtler Rudolf von Bracken der Nachrichtenagentur dpa. Die Übergriffe hätten auch zu Verletzungen geführt, die ärztlich behandelt werden mussten. Diese Fälle seien jedoch als Unfälle vertuscht worden.
Nach seiner Kenntnis seien Aufsichtsbehörden nicht von Ärzten informiert worden, sagte von Bracken. Nach seinen Schilderungen handelt es sich um aktuelle Fälle. «Davor sind sie aus dem Heim geflohen», so der Anwalt. Er forderte die Brandenburger Behörden auf, der Haasenburg GmbH die Betriebserlaubnis zu entziehen.
Keine Anzeigen wegen aktueller Vorfälle
Durch die Vermittlung einer Hamburger Sozialeinrichtung haben die Jungen im Alter von 15 und 16 Jahren inzwischen eine neue Bleibe gefunden. Ihren Aufenthaltsort wollte eine Sprecherin aber nicht nennen.
Die Staatsanwaltschaft Cottbus ermittelt bereits gegen Erzieher und Geschäftsleitung der Haasenburg GmbH. Bislang bezogen sich die Vorwürfe auf Fälle, die schon länger – teilweise sogar mehere Jahre – zurückliegen. Nach Angaben einer Sprecherin liegen der Behörde bislang keine Anzeigen der drei Jugendlichen vor.
06.07.2013 Ta