Wieda/Göttingen (dpa/lni). Nach dem Familiendrama im Südharz hat das Amtsgericht Göttingen gegen den Vater Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Der Haftbefehl wurde dem 32-Jährigen am Krankenbett verkündet, teilte die Staatsanwaltschaft heute mit. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann am Sonntag die Explosion seines Hauses in Wieda verursachte, um sich und seine Kinder umzubringen. Dabei starb die drei Jahre alte Tochter des 32-Jährigen. Sein sechs Jahre alter Sohn wurde lebensgefährlich verletzt.
«Der Zustand des Jungen ist unverändert kritisch», sagte der Göttinger Oberstaatsanwalt Frank-Michael Laue gestern Abend. Der Junge wurde von der Feuerwehr mit einer Leiter aus seinem brennenden Zimmer im Obergeschoss gerettet. Auch der Vater erlitt schwere Verbrennungen. Er konnte deswegen bisher noch nicht vernommen werden.
Der 32-Jährige hinterließ einen Abschiedsbrief. Weitere Angaben zu dem Schreiben machte der Staatsanwalt nicht. Nach dpa-Informationen geht aus dem Brief hervor, dass der 32-Jährige sich und seine beiden Kinder töten wollte.
Mordmerkmale erfüllt
Staatsanwalt Laue sagte, dem Familienvater werde Mord vorgeworfen, weil die Tat heimtückisch gewesen sei und eine Gasexplosion gemeingefährlich sei. Somit seien gleich zwei Mordmerkmale erfüllt.
Die 30 Jahre alte Mutter war während des Unglücks nicht zu Hause. Der Explosion soll ein Streit unter den Eltern vorausgegangen sein. Die Frau wurde zur Betreuung in eine psychiatrische Klinik gebracht. Das Haus wurde vollständig zerstört. Die Polizei konnte die einsturzgefährdete Ruine zunächst nicht betreten. Der Sachschaden beträgt rund 150.000 Euro.
17.09.2013 Ta