Berlin (dapd-bln). Im Prozess gegen einen 27-Jährigen wegen Mordes an seinem Liebhaber hüllt sich der Angeklagte zunächst noch in Schweigen. Vor dem Landgericht Berlin wurden am Dienstag erste Zeugen gehört. Nach Angaben des Richters hatte der Angeklagte bei seiner Festnahme in Rumänien Anfang dieses Jahres ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der Rumäne ist angeklagt, im September vergangenen Jahres den Trainer einer Jugendbasketballmannschaft in der Badewanne seiner Wohnung im Prenzlauer Berg mit mehreren Hammerschlägen auf den Kopf getötet zu haben, um dessen EC-Karte und das Handy zu rauben.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass zwischen Trainer und Angeklagten eine mehrwöchige intime Beziehung“ bestand und das Opfer völlig arglos war, als der 27-Jährige zu ihm in die Wanne stieg. Der Angriff sei für das Opfer völlig „überraschend gekommen,“ heißt es in der Anklage. Denn der Angeklagte habe noch vorgetäuscht, dass es zu sexuellen Handlungen kommen würde. In der Badewanne soll er das Opfer dann von hinten angegriffen, es gewürgt und mit einem Hammer zehn Mal heftig auf den Kopf des Mannes geschlagen haben. Der Anklage nach fügte er seinem Liebhaber außerdem noch diverse Schnittverletzungen am Hals zu.
Dem Opfer war nicht mehr zu helfen
Das Opfer hatte noch gelebt, als die Feuerwehr nach einem Notruf die Wohnungstür aufbrach. „Wir haben noch ein Stöhnen wahrgenommen“, berichtete ein Feuerwehrmann. Eine Nachbarin hatte die Beamten wegen eines Wasserschadens gerufen. In ihrem Bad hatte es von der Decke getropft. Der Trainer habe in der überlaufenden Badewanne gesessen. Es sei alles voller Blut gewesen, erinnert sich der 58-jährige Beamte. Das Opfer starb im Krankenhaus an den Folgen mehrerer Schädelbrüche.
Der Angeklagte wurde im Januar dieses Jahres in seiner Heimatstadt in Rumänien festgenommen und Ende des Monats nach Deutschland ausgeliefert. Er sitzt seither in Untersuchungshaft. Dem Richter zufolge hatte der 27-Jährige gegenüber den rumänischen Beamten „detailliert die Tat geschildert“. Sogar einem Freund gegenüber habe er mit den Worten, „dass es auf seiner Seele laste, einen Menschen umgebracht zu haben“, das Verbrechen gestanden, hieß es. Wann sich der Angeklagte vor Gericht äußern wird, ist bislang unklar.
29.08.2012 Ta
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