Essen/Düsseldorf (dpa). Eine skurrile Sammlung mit mehr als 80 ausgestopften Körpern, Schädeln und Knochen von meistens streng geschützten Tieren haben Zollfahnder in Düsseldorf sichergestellt. Sie hatten Postpakete aus Indonesien geöffnet, die bei einer Routinekontrolle auffielen, wie die Fahnder in Essen mitteilten. In den Paketen befanden sich das Skelett eines tropischen Hornvogels sowie ein Affenarm. Die erforderlichen Einfuhrgenehmigungen konnte der Adressat, ein 51 Jahre alter Mann aus Düsseldorf, nicht vorlegen.
Bei der Durchsuchung seiner Wohn- und Geschäftsräume fanden die Fahnder unter anderem einen Wirbelknochen eines Wales und einen mit einer SS-Mütze dekorierten, ausgestopften Turmfalken. Die Räume hätten ausgesehen wie ein Privatmuseum, sagte Ermittlungsleiterin Eva Leinkenjost. «Viele der beteiligten Kollegen sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.» Bei dem aktuellen Fall werden die Fahnder unterstützt von Volker Grün, Biologe im Zoo Duisburg. Auch er sei schockiert gewesen über die Sammlung, sagte er. «Am schlimmsten fand ich die Geschmacklosigkeit einiger Stücke.» Auch seien viele der Tiere amateurhaft präpariert.
Das Bundesnaturschutzgesetz sieht für den illegalen Besitz von und den Handel mit streng geschützten Tieren und Pflanzen eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe vor. Anhaltspunkte für gewerbsmäßigen Handel gebe es im Düsseldorfer Fall bislang aber nicht. «Nach bisherigen Erkenntnissen war der Mann ein leidenschaftlicher Sammler», sagte Leinkenjost. Wenn der Fall abgeschlossen ist, gehen die präparierten Tiere und Tierteile an Zoos und Universitäten. Dort würden sie ausgestellt oder kämen in der Lehre zum Einsatz, sagte Biologe Volker Grün.
21.05.2014 Ta