München (dpa/wel) – Nach einem Raubmord im bayerischen Bad Reichenhall hat die norwegische Polizei den mutmaßlichen Täter gefasst. «Er wurde am Dienstag in der Nähe von Trondheim in Norwegen festgenommen», sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts in München heute Morgen.
Die bayerische Polizei hatte gestern nachmittag noch die internationale Fahndung nach dem Soldaten ausgelöst. Heute Abend sollte er auch über die ZDF-Fahndungssendung Aktenzeichen XY… ungelöst“ (20.15 Uhr, ZDF) gesucht werden.
Der 20 Jahre alte Bundeswehrsoldat aus Morbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) steht im dringenden Verdacht, einen Rentner in der Nacht nach dem Finale der Fußball-WM in Bad Reichenhall auf offener Straße ermordet zu haben. Kurz darauf soll er eine junge Frau auf dem Nachhauseweg überfallen zu haben. Die 17-Jährige erlitt dabei schwere Schnittverletzungen. (e110 berichtete darüber).
Tatkleidung im Spind
Am vergangenen Wochenende hatte die Mordkommission «14. Juli» den Soldaten als mutmaßlichen Täter ermittelt. Der junge Mann aus Morbach in Rheinland-Pfalz war in Bad Reichenhall stationiert. Nach einem Manöver im unterfränkischen Hammelburg war er geflüchtet. Die Justizbehörden bereiten nun seine Auslieferung vor.
Die Polizei hatte noch am Sonntagabend den Spind des 20-Jährigen in seiner Stube in der Reichenhaller Kaserne geöffnet. Darin fanden sie Kleidungsstücke, die der mutmaßliche Täter in der Tatnacht trug. Daran haftete Blut des 72-Jährigen und der jungen Frau. Für die Mordkommission war der 20-Jährige damit als Täter überführt.
Flucht im Flugzeug
Seine Spur verlor sich zunächst in seiner rheinland-pfälzischen Heimat. Gestern fanden die Ermittler dann heraus, dass der Soldat bereits am 22. Juli mit dem Flugzeug nach Norwegen gereist war. Die bayerische Polizei gab daraufhin die Fahndungsdaten gezielt an die norwegischen Kollegen weiter.
Eine Polizeistreife erkannte den jungen Mann gestern Abend bei Trondheim, als dieser zu Fuß unterwegs war. Er ließ sich widerstandslos festnehmen.
Foto: Polizei / e110
06.08.2014 wel
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