Simbach am Inn/München (dpa). Erneut sind Islamisten aus Deutschland wegen mutmaßlicher Verbindungen zu Terrormilizen festgenommen worden. In einem Fall wurden zwei Männer an der deutsch-österreichischen Grenze gefasst, die nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) offenbar nach Syrien wollten. Zudem wurden nach einem kenianischen Zeitungsbericht in dem Land zwei weitere Deutsche festgenommen, die Mitglieder der islamistischen Al-Shabaab-Miliz gewesen sein sollen. Aus dem gleichen Grund wurden am Wochenende bereits am Frankfurter Flughafen drei Verdächtige verhaftet.
Gegen die beiden an der Grenze zu Österreich Festgenommenen ergingen Haftbefehle, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I jetzt erklärte. Gegen einen von ihnen wurde bereits wegen «Anwerbens für einen fremden Wehrdienst» ermittelt. Er soll versucht haben, in Deutschland Kämpfer für den Dschihad anzuwerben. Gegen seinen Begleiter lautet der Haftbefehl nach Angaben der Sprecherin auf Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz.
Die Männer, die ihre Wohnsitze in München haben sollen, waren nach Angaben des Bayerischen Rundfunks in einem Fernreisebus nach Salzburg unterwegs. Sie hätten sich bei einer Kontrolle nicht richtig ausweisen können und seien daraufhin eingehender überprüft worden. Dabei seien die Beamten auf das Ermittlungsverfahren gegen den aus dem Kosovo stammenden Mann gestoßen.
Tipp kam aus Kenia
In Kenia sind unterdessen nach einem Bericht der Zeitung «Standard» zwei weitere Männer deutscher Staatsangehörigkeit unter Terrorverdacht festgenommen worden. Sie seien am 29. August inhaftiert worden. Die Polizei habe daraufhin die deutschen Behörden alarmiert, die dann am Frankfurter Flughafen drei weitere terrorverdächtige Deutsche aufspürten.
Alle fünf Festgenommenen werden demnach beschuldigt, Mitglieder der islamistischen Al-Shabaab-Miliz zu sein. Die Gruppe kämpft für einen «Gottesstaat» am Horn von Afrika und verübt immer wieder Anschläge. Das Auswärtige Amt bestätigte lediglich die Festnahme zweier Deutscher in Kenia, ohne auf die Vorwürfe einzugehen.
10.09.2014 Ta