Stuttgart (dpa/lsw). Fünf Jahre nach dem Zusammenbruch seines Bau-Imperiums ist der Unternehmer Rudi Häussler nicht mehr im Visier der Justiz. Die Ermittlungen gegen den inzwischen 87-Jährigen seien eingestellt worden, sagte eine Sprecherin der Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Dem Bau-Mogul wurde unter anderem Insolvenzverschleppung vorgeworfen, seine etwa 40 Firmen waren 2010 unter einem Schuldenberg zusammengebrochen. Daraufhin zog Häussler in die Schweiz.
Die Sprecherin der Anklagebehörde betonte, dass die Einstellung keineswegs einer Art Freispruch gleichkomme. Die Schuld werde inzwischen aber als geringfügig eingeschätzt im Verhältnis zu dem Aufwand, den weitere Ermittlungen und ein möglicher Prozess nach sich ziehen würden. Zudem seien auch Häusslers hohes Alter und sein Gesundheitszustand berücksichtigt worden. Positiv gewertet wurde, dass er privates Vermögen zur Begleichung der Schulden eingebracht habe.
Häussler ist bekannt durch Projekte wie das Einkaufszentrum Schwabengalerie, das Veranstaltungszentrum Carl-Benz-Center (beide in Stuttgart) oder den Wohnpark Solitude in Dresden. Er zählte zu den schillernden Wirtschaftsvertretern in Baden-Württemberg, bei der Eröffnung seiner Bauten zeigte er sich gern neben Politprominenz.
19.09.2015 Ta