Oldenburg (dpa/lni). Der Landrat des Kreises Oldenburg kommt wegen Verdachts auf Vorteilsannahme in 60 Fällen vor Gericht. Das Verfahren gegen Frank Eger und einen Unternehmer werde am 20. Oktober beginnen, verkündete das Landgericht in Oldenburg. Die Staatsanwaltschaft wirft dem SPD-Politiker vor, zwischen März 2007 und März 2012 mehr als 130.000 Euro von dem Unternehmer aus Hatten (Landkreis Oldenburg) angenommen zu haben. Eger ist nach Angaben eines Landkreissprechers seit längerem erkrankt und für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Eger und seine Frau sollen den Ermittlungen zufolge monatlich Geld von dem Geschäftsmann erhalten und dafür eine eigene GmbH gegründet haben. Der Immobilienunternehmer wollte sich dafür die Unterstützung bei Altenheimprojekten sichern. Er ist wegen Vorteilsgewährung angeklagt. Um zu verhindern, dass der Landrat Geld zur Seite schafft, pfändete die Staatsanwaltschaft sein Gehalt. Das Landgericht hat für den Prozess 13 Verhandlungstage geplant.
Eger ist noch bis Ende Oktober Landrat im Kreis Oldenburg. Auf eine erneute Kandidatur hatte er nach der Anklage verzichtet. Bei der Wahl im Mai trat der Erste Kreisrat Carsten Harings (parteilos) ohne Gegenbewerber an. Er wird am 1. November das Amt antreten.
28.08.2014 Ta